| Jagdliches Brauchtum
"Es gibt Schiesser, es gibt Jäger und es gibt Weidmänner. Ich bin dabei, ein Weidmann zu werden." (Zitat eines Jägers anlässlich seines 80. Geburtstages)
Die Jagd ist so alt, wie die Menschheit selbst und somit kulturelles Erbgut. Die Sitten und Gebräuche, welche sich bereits im frühen Mittelalter entwickelten und von Generation zu Generation weitergegeben wurden, bezeichnen wir als jagdliches Brauchtum. Wichtigster Bestandteil des jagdlichen Brauchtums ist die Weidgerechtigkeit. Sie umfasst die geschriebenen und ungeschriebenen Regeln und Gesetze des Weidwerks und besagt, dass Jagd in erster Linie Hege ist. Das heißt, die Jagd dient in erster Linie dem Schutz und der Erhaltung des Wildes und der Natur. Somit ist sie praktizierter Tier- und Artenschutz. Weidgerechtigkeit und Brauchtum sind eng miteinander verbunden. Folgende Beispiele zeigen, wie die Traditionen unserer Vorfahren auch heute noch Bestandteil der Jagdausübung sind.
Jägersprache: Bereits im 7. / 8. Jhd. urkundlich erwähnt, hat sie sich stets weiterentwickelt und gilt heute, mit ca. 6.000 verschiedenen Wörtern, als umfangreichste Zunftsprache im deutschsprachigen Raum. Sie ist geprägt durch eine klare, lebendige und bildhafte Ausdrucksweise. Einen kleinen Einblick in diese "Wissenschaft", gibt folgender Vers aus einem Lied von Willibald Winkler: Die "Löffel", "Lauscher", "Teller“, sie haben was gemein. Es sind die großen Ohren, vom Has`, vom Reh, vom Schwein. Die "Lichter" und die "Seher", das Wild uns damit "äugt". Das merke dir für immer, das Jagdgericht sonst "bleut".
Streckelegen: Im Anschluss an Gemeinschaftsjagden wird das Wild zur Strecke gelegt. Die einzelnen Wildarten werden mit den jeweiligen Jagdsignalen verblasen und die Schützen werden geehrt. Beim Strecke legen ist darauf zu achten, dass die vorgeschriebene Anordnung der Hochwild- bzw. Niederwildstrecke eingehalten wird.
Jagdsignale: Mit dem Jagdhorn geblasen, dienen auch die Jagdsignale der Verständigung sowie der Ehrung des erlegten Wildes. Zu jedem Signal gibt es einen Text, welcher uns heutzutage bewusst werden lässt, wie wichtig in früheren Zeiten die Kommunikation während der Jagd und damit die Kenntnis der einzelnen Signale war.
Bruchzeichen: Brüche sind abgebrochene Zweige von Tanne, Kiefer, Fichte, Eiche oder Erle, die dem Jäger in erster Linie zur Verständigung im Revier dienen. Im Zeitalter von Handy & Co ist dies nicht mehr zwingend notwendig und gerät immer mehr in Vergessenheit. Nach wie vor gebräuchlich sind jedoch die sogenannten Beutebrüche.
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